Julier

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Die Julier oder Iulier (lateinisch Iulii oder gens Iulia) waren ein angesehenes altrömisches Patriziergeschlecht, das aus Alba Longa stammte. Ihren Namen leiteten sie vom sagenhaften Stammvater Iulus ab, der Legende nach ein Sohn des trojanischen Adligen Aeneas und Gründer und erster König Alba Longas, der Mutterstadt Roms. Über Aeneas, Sohn der Aphrodite (lateinisch Venus), sahen sich die Julier auch in göttlicher Abstammung. Insbesondere das berühmteste Familienmitglied, der Feldherr, Schriftsteller, Konsul und Diktator Gaius Iulius Caesar, betonte diese königlich-göttliche Herkunft.[1] Aus der Familie der Julier ging die Julisch-Claudische Dynastie, das erste Herrscherhaus des römischen Kaiserreiches, hervor.

Die gens Iulia, der Familienverband der Julier, war zwar nicht reich, gehörte aber doch zu den alten und sehr angesehenen Familien Roms, obwohl sich nur wenige Mitglieder der Familie politisch hervorgetan hatten: In der Frühzeit der römischen Republik im 5. Jahrhundert v. Chr. findet sich in den Konsularlisten (deren Authentizität in der Forschung umstritten ist) öfter der Name Iulius. 451 war ein Gaius Iulius Iullus Mitglied der Decemviri legibus scribundis, die den Staat grundlegend umgestalten sollten. Für die folgenden Jahrhunderte sind nur zwei iulische Konsuln (267 und 157 v. Chr.) nachgewiesen. Caesars Vater wurde 92 v. Chr. Praetor. Einige Verwandte anderer Familienlinien waren Konsuln und Censoren.

Zur politischen Bedeutung der Julier und einem ihrer größten Söhne siehe auch: Gaius Iulius Caesar.

Mit Caesars Tod starb die direkte (väterliche) Linie der Julier genau wie viele andere uralte Adelsfamilien im 1. Jahrhundert v. Chr. aus. Die Gründe dafür sind trotz zahlreicher Spekulationen nicht bekannt. Der Name Julius lebte aber weiter. Zum einen begründete Caesars Adoptivsohn Octavian unter dem Namen Augustus die Julisch-Claudische Dynastie, zum anderen trugen zahlreiche Freigelassene Caesars und deren Nachkommen weiterhin das Gentilnomen „Iulius“. So finden sich bis ins 4. Jahrhundert hinein zahlreiche Redner und Schriftsteller dieses Namens.

Bekannte Mitglieder

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Im Einzelnen:[2]



Heutige Verwendungen

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Heute werden Julius und Julia als Vornamen verwendet. Der Monatsname Iulius (Juli) sowie der Begriff Julianischer Kalender stammen vom Namen Julius ab.

Im Weiteren ist der Name der Julischen Alpen etymologisch auf die Julier zurückzuführen.

Beim Namen Julier als Kurzform für den Julierpass handelt es sich hingegen um ein homophones Wort, welches sich etymologisch von "julo" (gallisch für "Joch, Pass") ableitet.

  1. Vgl. Sueton, Kaiserbiographien, Caesar, wonach Caesar in der Grabrede auf seine Tante Julia betont, dass die Iulier von Venus abstammen.
  2. Zu einer vollständigen Übersicht der Julier, die während der Republik Ämter bekleideten, vgl. T. Robert S. Broughton: The Magistrates Of The Roman Republic. Vol. 2: 99 B.C. – 31 B.C. Cleveland, Ohio: Case Western Reserve University Press, 1952. Unveränderter Nachdruck 1968 (Philological Monographs. Hrsg. von der American Philological Association. Bd. 15, Teil 2), S. 574 f.
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